Der Coronavirus beschert uns eine massive, globale Wirtschaftskrise, es drohen unzählige Insolvenzen. Schützen Sie Ihr Unternehmen!
Dieser Mann ist auf alles gefasst, könnte man meinen. Lucas Flöther hat bereits Airberlin, Unister und den Fahrradhersteller MIFA durch die Insolvenz geführt. Als Sprecher des Gravenbrucher Kreises beschäftigt er sich seit Jahren mit den großen Themen und Fällen des Insolvenzrechts. Und dennoch, was sich gerade in der Welt abspielt, dies hält Flöther für beispiellos. Und: Der erfahrene Wirtschaftsexperte rechnet fest mit zahlreichen Firmenpleiten.
In einem Interview mit dem Handelsblatt warnt Flöther, insbesondere Zombiefirmen und Startups seien einer besonderen Gefährdung ausgesetzt. Selbst Unternehmen, die über Eigenkapital verfügen, dürfen sich jedoch nicht in Sicherheit wiegen.
Risikopatient Zombiefirma
Ihre Fragilität hatten wir auch schon vor Corona hier im VIA-Blog beschrieben. Viele der sogenannten Zombiefirmen halten sich seit Jahren nur mit billigen Krediten über Wasser, verfügen aber schlichtweg über kein tragfähiges – und schon gar nicht zukunftsfähiges – Geschäftsmodell. So bitter es ist: Sie sollten den Markt eigentlich längst verlassen haben, um nicht noch Fachkräfte zu binden, die an anderer Stelle womöglich längst Goldgruben entdeckt hätten. Angezählt waren die hochverschuldeten Unternehmen schon lange, der massive und globale Konjunktureinbruch durch den neuartigen Coronavirus wird diesen Unternehmen jetzt vermutlich den Todesstoß versetzen – und in höchster Geschwindigkeit für Insolvenzen sorgen.
Risikopatient Startup
Sie wurden insbesondere von der NRW-Landesregierung in den vergangenen Jahren besonders forciert: Neugründungen, die agil und in kleinen Teams eine innovative Geschäftsidee voranbringen und auf diese Weise Wachstumspotenzial ins Land bringen sollen. Der große Nachteil dieser grundsätzlich guten Idee liegt in der Finanzdecke. Startups sind von Kapitalgebern abhängig. Ziehen die jetzt ihre Investition zurück oder stimmen die Umsatzerlöse nicht mit den Forecasts überein, rutscht die komplette Finanzierung – und die beste Idee ist nicht mehr tragfähig. Dies sieht auch Flöther so, wenn er im Interview die Liquidität von Startups anspricht. Hinzu kommt, dass die Schmerzgrenze hinsichtlich dauerhaft roter Zahlen in Deutschland sicherlich deutlich geringer angesiedelt ist als etwa in den USA. Dort schreiben riesige Tech-Konzerne gnadenlos über Jahre Verluste, und Venture Capitalists nehmen das geradezu stoisch hin. Hierzulande undenkbar, hat doch beispielsweise DHL schon jetzt bei Streetscooter die Nerven verloren.
Therapien aus der Politik
Die Wirtschaftsressorts aller politischen Ebenen – von der Kommune über den Kreis, das Land und den Bund – sind umgehend aktiv geworden, das ist die gute Nachricht. Bereits als die ersten großen Messen abgesagt wurden und Frachtschiffe China nicht verlassen durften, sah man den Schaden für die Wirtschaft aufziehen. Inzwischen ist ein Notfallpaket geschnürt: vereinfachter Zugang zu Kurzarbeitergeld, steuerliche Entlastungen – zum Beispiel die Stundung von Steuerbeiträgen – und Kredite über die Kreditanstalt für Wiederaufbau sollen den Unternehmen sowohl die nötige Liquidität verschaffen als auch die Gewissheit geben, dass die Politik sie durch diese Situation trägt. Auch aus politischer Sicht absolut begrüßenswert und sinnvoll: Man bewahrt ja nicht nur Unternehmen vor der Zahlungsunfähigkeit, man bewahrt auch hunderttausende Menschen vor dem Jobverlust und den Staat vor allen Kosten, sollten diese Menschen vom Arbeitslosengeld oder von Hartz 4 leben müssen. Und, nebenbei bemerkt, auch nicht mehr eifrig den Einzelhandel aufsuchen würden.
Diesem nämlich musste die Politik wiederum am 16. März 2020 einen empflindlichen Schlag versetzen. Und die Ausbreitung des Virus zu stoppen, sind nun (schrittweise) sämtliche Geschäfte, die nicht der Versorgung mit dem täglichen Bedarf dienen, bis auf weiteres – mindestens bis zum 19. April – geschlossen. Dies betrifft auch Kino und Theater, Hotels und in Teilen die Restaurants. Alle müssen der Gesundheit zuliebe zusperren.
Was Sie jetzt tun sollten
Liquidität ist das zentrale Schlagwort, um das sich in den nächsten Monaten alles dreht. Es kommt der durch die Corona-Krise, wer den längeren Atem – sprich, die besseren Reserven – hat. Auch wenn Sie glauben, aktuell noch nicht allzu sehr betroffen zu sein, sollten Sie sich unbedingt mit Ihrer Finanzlage, Ihrem Kundenportfolio und Ihrer Absicherung gegen Forderungsverluste und Folgeinsolvenz beschäftigen.
Was Flöther außerdem für nötig hält: eine befristete Lockerung der Insolvenzantragspflicht bei Überschuldung. Absolut nachvollziehbar, denn viele Unternehmen werden im Laufe des Jahres arg an die Grenzen der Liquidität geraten, sie werden mit Forderungen jonglieren müssen und auf den Goodwill ihrer Banken und Kunden angewiesen sein. Klar ist aber auch, dass in unseren Unternehmen ein hohes Potenzial steckt und die meisten nach Überwindung dieser Krise wieder auf die Füße kommen können.
Nutzen Sie deshalb jetzt alle verfügbaren Instrumente der Liquiditätssicherung – vom Factoring bis zur Kreditversicherung und Bürgschaften. Wir unterstützen Sie gerne dabei, das passende Paket zu schnüren, mit dem Sie und Ihre Mitarbeiter unbeschadet durch die Corona-Krise kommen können.
Sprechen Sie uns an.
Frank Otto
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