Anfang September wurde erstmals eine Forderung gegen die insolvente Aktiengesellschaft TelDaFax auf dem Zweitmarkt Debitos versteigert. Dabei realisierte man einen Erlös von 18 Prozent. Gläubiger sollten über einen Verkauf über die Forderungsbörse Debitos nachdenken – besonders für Unterlegene im Insolvenzanfechtungsverfahren ist dies eine vielversprechende Option. Die Forderungen müssen jedoch mindestens 100.000 Euro hoch sein. Privatkunden, die wegen der Insolvenz des Energieanbieters Geld verloren haben, gehen deshalb leer aus.
Seit 2011 läuft das Insolvenzverfahren über die Vermögen der TelDaFax Holding AG sowie deren Tochterunternehmen; rund eine halbe Million Gläubiger sind involviert. Für Aufsehen hat die Pleite des Konzerns u.a. deshalb gesorgt, weil der Bund mehr als 100 Millionen Euro an den Insolvenzverwalter zahlen musste, nachdem bekannt geworden war, dass beim ursprünglichen Erhalt der Summe die Insolvenzreife der TelDaFax bereits absehbar war. Weitere prominente Anfechtungsverfahren folgten. Viele Gläubiger mussten zunächst davon ausgehen, dass sie keinerlei Entschädigung erhalten. Mit Eröffnung der Insolvenzverfahren wurde gegenüber dem Amtsgericht Bonn als Insolvenzgericht in nahezu allen Verfahren die sogenannte Masseunzulänglichkeit gem. § 208 InsO angezeigt.
Wie bereits hier berichtet, ermöglicht die Forderungsbörse Debitos den Gläubigern, ihre Forderungen abzutreten und sofort eine finanzielle Entschädigung zu erhalten. Neben TelDaFax werden aktuell auch Forderungen gegen insolvente Firmen wie Imtech, Reithinger Bank, Philipp Holzmann AG, KirchMedia und Q-Cells gehandelt.
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