13. März 2018

Strafzölle: Was bedeutet das für die Kreditversicherung?

Politik und Wirtschaft sind schon länger alarmiert, doch nun werden Strafzölle für in die USA gelieferte Produkte zur Realität. Damit setzt Trump einen zentralen Punkt seiner politischen Mission „America First“ um. Ein Schlag gegen den Welthandel, ein Schlag gegen Wirtschaft.

„Der Welthandel unterliegt einer Renaissance des Protektionismus“, beklagte der Vorsitzende der Kommission Kreditversicherung im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Thomas Langen, bereits im Dezember 2017 anlässlich des Jahrespressegesprächs.

Abschottung statt Freihandel

Mehr Protektionismus bringt immer mehr und immer neue Unsicherheiten: Die Politik unterwandert und zerstört die über Jahre und Jahrzehnte gewachsenen Geschäftsverbindungen in der Wirtschaft. Zwangsläufig werden sich Unternehmen bei gestiegenen Preisen neue Partner suchen müssen, um ihrerseits wettbewerbsfähig zu bleiben.

Trump hat Strafzölle auf Stahl und Aluminium erhoben. Nun drängen Millionen Tonnen davon auf die Märkte – unter anderem aus China.  Infografik: VIA Delcredere GmbH, 2018. Zahlenquelle: Destatis, stahl-online.de

Nicht nur aus unserer Sicht ist es unerlässlich, dass die Politik den Strafzöllen nun entgegenwirkt. Und tatsächlich war die EU offenbar nicht tatenlos: Eine Liste der durch die EU sanktionierten US-amerikanischen Produkte liegt schon auf dem Tisch, schreibt unter anderem das Handelsblatt.

Kommt jetzt der Wirtschaftskrieg? Wir hoffen nicht. Aber allein die aktuellen Diskussion, der verschärfte Ton und die enorme Verunsicherung darüber, worauf wir uns einstellen müssen, verschlechtern die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft, für Exporte und im Endeffekt auch die Zeichnungsquoten der Kreditversicherer enorm. Es steigen schließlich nicht nur die politischen Risiken, auch die wirtschaftlichen Risiken nehmen mit jeden Aussage über zusätzliche Strafzölle deutlich zu.

Waren suchen neue Märkte

US-amerikanische Unternehmen müssen nun – um ihrerseits lieferfähig zu bleiben – ihre Produktion für die nächsten Monate planen. Eventuell drohende Mehrkosten werden die Unternehmen auch zum heutigen Zeitpunkt vermeiden wollen. Europäische und asiatische Stahlhersteller indes verlieren wichtige Umsätze in der USA. Dieser Stahl, der in den USA nicht mehr verkauft wird, braucht neue Absatzmöglichkeiten – der Wettbewerb erhöht sich, die Rohmarge auf dem Weltmarkt wird gedrückt. „Das schwächt den Welthandel und gefährdet insbesondere die weitere Entwicklung der exportorientierten deutschen Wirtschaft“, warnt Thomas Langen in einem aktuellen Interview. Gerade Stahl sei eine traditionell besonders wichtige Branche für den Wirtschaftsstandort Deutschland.

Steigende Risiken für Exportunternehmen

Betroffen ist auch die Automobilindustrie, die mit Dieselgate und drohenden Fahrverboten, E-Mobilität und dem Zwang, neue Geschäftsmodelle rund um „ganzheitliche Mobilität“ zu entwickeln, schon genug Probleme hat. Nicht nur deshalb stehen in der Folge viele Automobilzulieferer unter Druck. Drohende Exportzölle bringen alles andere als eine Besserung ihrer Lage. Die Suche nach neuen Partnern außerhalb der USA kostet zudem Zeit – und birgt Risiken. Schließlich müssen Bedingungen ausgehandelt und Vertrauen erst aufgebaut werden.

Ganz gleich, was kommt: Ein Handelskrieg wird Opfer bringen. Die Weltwirtschaft wird zwar weiter wachsen, sicherlich aber nicht mehr in gewohntem Tempo. Einzelne Branchen und Unternehmen werden unter Trumps Abschottung besonders leiden, Insolvenzen nicht ausbleiben.

Wen beliefen sie? Sind Sie direkt oder indirekt betroffen? Sind Ihre Geschäftspartner und Kunden von den Sanktionen betroffen? Die Kreditversicherer helfen Ihnen, etwaige Risiken frühzeitig zu erkennen. Sie navigieren Sie durch den Welthandel und geben Ihnen die Sicherheit, die Ihr Unternehmen in diesen unruhigen Zeiten braucht. Wenden Sie sich gerne mit Ihren Fragen an uns.

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