18. Oktober 2013

Staatsschulden gefährden das Wirtschaftswachstum in der Eurozone

Am vergangenen Dienstag drohte die Ratingagentur Fitch den USA mit Herabstufung und damit Verlust des Höchstwertes AAA. Hintergrund ist der mehr als zwei Wochen andauernde Haushaltsstreit der Regierung, der erst kurz vor Eintreten der Zahlungsunfähigkeit beigelegt wurde. Die USA bleibt vorerst im Visier, bei einer erneuten Prüfung im April 2014 könnte die Abstufung wieder zur Debatte stehen.

Die Bedingungen in Europa

Es sind jedoch nicht nur die USA, die als starke Wirtschaftsmacht ins Straucheln geraten: Auch Europa steckt noch immer in der Krise. Die Ratingagentur untersuchte einzelne Länder der Eurozone und identifizierte deren bereits bestehende sehr hohe und weiter steigende Staatsverschuldung als das größte Problem. Negativer Spitzenreiter ist Griechenland, für das Fitch nach wie vor einen Austritt aus dem Euro für möglich hält. Daran schließt sich Italien mit einem exorbitanten Schuldenstand von 2.075 Milliarden Euro an. Hinzu kommen politische Querelen und Verzögerungen in der Haushaltskonsolidierung. Auch Italien droht die Herabstufung.

Überschuldet oder durch ein Haushaltsdefizit gebremst sind zudem Portugal, Slowenien, Spanien, Belgien, Malta, die Niederlande, die Slowakei, Frankreich und Deutschland. Neben Sparmaßnahmen gilt es hier, die Wirtschaft anzukurbeln. Vor einem Überschwappen der Krise aus anderen Ländern, einem sinkenden Wirtschaftswachstum und Turbulenzen am Finanzmarkt müssen sich derzeit etwa Österreich und Luxemburg fürchten.

Konsequenzen für Unternehmer

Wirtschaftswachstum in der Eurozone
Europa: In Mitleidenschaft gezogen

Was bedeutet dies für Unternehmen, die internationalen bzw. innereuropäischen Handel betreiben? In jedem Fall raten wir dazu, sich ständig über die Entwicklungen in den jeweils relevanten Ländern auf dem Laufenden zu halten. Für einen ersten Überblick empfehlen wir diese aktuellen Artikel etwa aus der Zeit sowie dem Focus. Abhängig davon, zu welchen Ländern Ihr Unternehmen Geschäftsbeziehungen pflegt, erfordert es zusätzlich unbedingt einen detaillierten Blick auf das Wirtschaftsgeschehen.

Exportierende Unternehmen sollten sich um eine Kreditversicherung bemühen. Die trägt nicht nur das Risiko eines Zahlungsausfalls, sondern versucht diesen gleich ganz zu vermeiden. Dazu überwacht sie ständig das geschäftliche Umfeld in allen Märkten, prüft ihre Geschäftspartner und warnt rechtzeitig, sollten sich die politischen und wirtschaftlichen Bedingungen ändern oder Ihre Geschäftsbeziehung aus anderen Gründen auf eine wackelige Basis geraten. Gerade die ständige und sehr gründliche Marktbeobachtung ist von den meisten Unternehmern in diesem Maße gar nicht selbst umzusetzen.

Stichwort politische Bedingungen: Achten Sie auch darauf, eventuelle politische Risiken mitzuversichern. Innenpolitische Probleme können immense Effekte auf die Kreisläufe eines ganzen Staats haben.

Die Gefahr der Folgeinsolvenz

Verschuldete Staaten kämpfen immer mit fehlendem Wachstum. Dies wiederum wirkt sich negativ auf die Unternehmenslandschaft aus, es kommt zu mehr Insolvenzen. Damit Ihrem Unternehmen im Falle der Pleite eines Geschäftspartners keine Folgeinsolvenz droht, sind sie mit einer Kreditversicherung gut beraten.

Ein aktuelles Beispiel: Als vor einigen Monaten der Baukonzern Alpine Insolvenz anmelden musste, war die Befürchtung groß, es könne sehr viele der 80 engen Geschäftspartner mit betreffen. Aber: Die große Welle der Folgeinsolvenzen blieb aus. Ein Großteil der mit Alpine kooperierenden Unternehmen hatte sich versichert und kommt nun schadenfrei aus der Pleite heraus.

Wollen Sie mehr über Ihre persönlichen Risiken beim Export wissen? Wir beraten Sie gern.

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