30. November 2017

Kreditversicherung im Export: Besser als bankbestätigte Akkreditive?

Deutschland ist eine Exportnation in einer durch die Globalisierung immer kleiner werdenden Welt. Die Möglichkeiten, den Export effektiv gegen Forderungsausfall abzusichern, waren jedoch lange Zeit begrenzt. Auch heute noch tut sich die klassische Kreditversicherung schwer, über ein Zahlungsziel von 360 Tagen hinaus zu gehen. Zudem ist es für sie problematisch, Limite aufgrund des individuellen Länderrisikos zu zeichnen – oder sie verfügen über zu wenige Informationen über Ihre Kunden, wenn diese beispielsweise im Libanon, in Russland oder im Iran sitzen.

Unbestätigte Akkreditive sind eine Option, aber häufig nur bedingt als Absicherung geeignet. Die durch eine Bank bestätigten Akkreditive werden in den meisten Fällen mit üppigen Gebühren abgerechnet. Je schlechter das Länderrisiko, desto teurer wird die Absicherung. Natürlich gibt es auch den Lösungsansatz Exportkreditgarantien des Bundes, die über Euler Hermes abgewickelt werden.

Exkurs: Akkreditiv

Mit einem Akkreditiv verpflichtet sich eine Bank, innerhalb eines bestimmten Zeitraumes eine Zahlung an einen bestimmten Zahlungsempfänger zu leisten. Voraussetzungen dafür sind die Weisung ihres Auftraggebers, die Vorlage bestimmter Dokumente und die Erfüllung bestimmter Bedingungen. Am Akkreditiv sind ein Exporteur, Importeur und mindestens ein zwischengeschaltetes Kreditinstitut („Akkreditivbank“, die Bank des Importeurs) beteiligt. Man unterscheidet unter anderem bestätigte und unbestätigte Akkreditive. Ein unbestätigtes Akkreditiv ist eine bloße Ankündigung; ein bestätigtes Akkreditiv eine Verpflichtung, dass die Zahlung geleistet wird.

Aber die Welt der Kreditversicherung hat sich weiter entwickelt, flexible Lösungen sind immer häufiger möglich.

Nach wie vor wird es das Problem sein, genügend Informationen über Kunden etwa im Libanon oder im Iran zu bekommen. Bei mangelnder Bonität oder fehlenden Informationen wird es auf konventionellem Wege unmöglich, die Geschäfte mit Ihrem Kunden abzusichern.

Kreditversicherung im Export
Exporte in Millionen- bzw. Milliardenhöhe, die von deutschen Unternehmen in den Libanon oder in den Iran geliefert werden. Spitzenreiter sind (natürlich) die Maschinen-bau und Automobilindustrie. (Zahlen: Statistisches Bundesamt, Wiesbaden)

Wenn Sie kein Limit bekommen, können wir Ihnen dennoch eine einfache Lösung anbieten: Schlagen Sie Ihrem Kunden vor, dass er sich lediglich um ein unbestätigtes Akkreditiv zur Absicherung des Geschäfts bemühen muss. Mit diesem Akkreditiv stellt nun der Versicherer auf die Bonität der Bank ab und kann Ihnen wesentlich besser und schneller einen Deckungsschutz für Ihr Geschäft zusagen. Eine aufwändige Klärung zwischen den Banken entfällt. Noch einfacher gestaltet es sich, wenn der Versicherer Ihnen die Banken, die im jeweiligen Land schon geprüft sind, direkt nennt.

Natürlich umfasst die Absicherung auch das politische Risiko. Der Katalog der Länder, in der sich diese Lösung realisieren lässt, ist überraschend weit gefasst. Und spätestens dann, wenn sich Aufträge ändern oder verzögern, werden Sie von der Einfachheit dieses Produktes vollends überzeugt sein. Eventuell haben Sie schon einmal mit Ihrer Bank über die Änderung eines bankbestätigten Akkreditv diskutiert. Mit einem Versicherer als Partner wird sich der Aufwand deutlich reduzieren.

Zusammengefasst: Kreditversicherungen auf Basis unbestätigter Akkreditive sind eine deutlich flexiblere und preislich attraktive Alternative zu bankbestätigten Akkreditiven oder der Ausfuhrgewährleistung des Bundes. Sprechen Sie uns an.

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1 Kommentar zu diesem Artikel

  • Update: Bei oben genannter Beschreibung handelt es sich nicht um eine IKV Investitionsgüterkreditversicherung. In dieser speziellen Lösung sind auch Ägypten, Kenia und selbst Weißrussland mit festen Limitzusagen absicherbar. Bei besseren Länderrisiken können auch Zahlungsziele über die 360 Tage hinaus gewährt werden.

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