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51 erfolgreiche Fake President-Fälle verzeichnete das BKA im Jahr 2016. Das ergibt einen Anstieg von rund 60 Prozent– trotz fortschreitender Aufklärung in Tages- und Wirtschaftszeitungen. In allen Fällen konnten Kriminelle die Angestellten eines Unternehmens zum Überweisen hoher Summen auf meist ausländische Bankkonten bewegen, indem sie sich als deren Chef ausgaben. Der Auftrag des angeblichen Chefs kommt per technisch entsprechend verschleierter E-Mail. (Wir berichteten.)
Nun schrieb die Süddeutsche Zeitung gar von einem neuen Trick: Dabei melden sich die Kriminellen nach Versand der E-Mail noch einmal telefonisch, um die betreffenden Mitarbeiter über den Betrugsversuch zu informieren. Dazu geben sie sich wiederum ebenfalls als Angestellte des Unternehmens aus. Man solle das Geld aber gerade deshalb dennoch überweisen, um der Polizei die Fahndung nach den Tätern zu ermöglichen. Die Zeitung zitiert dabei Björn Albert, Leiter Vertrauensschaden beim Kreditversicherer Euler Hermes.
Wie können Sie sich schützen?
Unser Rat bleibt: In erster Linie sollten Sie all Ihre Mitarbeiter aufklären und stets und ständig sensibilisieren. Vereinbaren Sie klare Absprachen – etwa, dass es seitens der Geschäftsführung niemals zu spontanen Überweisungsaufträgen hoher Summen kommen wird – oder sorgen Sie durch fest installierte Kontrollprozesse dafür, dass sich Ihre Mitarbeiter in jedem Fall bei mindestens einer weiteren Person des Unternehmens persönlich rückversichern, bevor eine Überweisung veranlasst wird. Ein einfaches Vieraugenprinzip hat hier schon manche Firma vor dem Betrugsfall bewahrt. Oder: Man bittet den angeblichen Anrufer unter einem Vorwand darum, ihn in wenigen Minuten zurückzurufen und wählt dann selbstständig die Nummer aus der Telefonliste des Unternehmens, um auch wirklich bei der richtigen Person zu landen. Oder sucht die Kollegen gleich persönlich im Büro auf.
Darüber hinaus sollten Sie sich mit dem Thema Vertrauensschadenversicherung beschäftigen. In dieser Police sind nicht nur Schäden versichert, die Ihnen eigene Mitarbeiter etwa durch Diebstahl oder Veruntreuung absichtlich zufügen, sondern auch die genannten Fake President-Betrügereien. Diese Policen sind auch für kleine Unternehmen erschwinglich.
Wir helfen Ihnen dabei, das richtige Angebot zu finden. Und auch, die für Ihr Unternehmen individuell wesentlichen Bedingungen klar zu definieren und in den Vertrag einfließen zu lassen.
Stichwörter: Betrug, CEO Fake, CEO Fraud, Eingehungsbetrug, Fake President, Vertrauensschaden, Vertrauensschadenversicherung1 Kommentar zu diesem Artikel
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Heiko Walter
Update: „Euler Hermes hat in den vergangenen zweieinhalb Jahren rund 50 Fälle mit einem Gesamtschaden von 150 Millionen Euro verzeichnet. Der Betrag, den Unternehmen bislang zurückholen konnten: 180.000 Euro.“ https://www.finance-magazin.de/cfo/strategie/fake-president-betrueger-attackieren-vermehrt-us-toechter-2007851/
Auch in diesem Text nachzulesen, eine Vertrauenschadenversicehrung zahlt im Fall einen Fake President.