Und wieder crashte in China die Börse: Am 18. August brachen die Kurse am chinesischen Aktienmarkt erneut ein. Die Angst vor der weiteren Abwertung des Yuan ist realistisch und brisant. Das ARD-Magazin plusminus berichtet ganz aktuell über die besorgniserregende Lage nach China exportierender Unternehmen. Und auch die Kreditversicherer warnen nun vor steigenden Risiken für Exporteure.
Erst kürzlich beleuchteten wir die Auswirkungen der Börsenverluste auf den chinesischen Automarkt und die dort eingebundenen deutschen Hersteller. Die sinkenden Kurse der landeseigenen Währung Renmimbi Yuan beunruhigt die Kreditversicherer nun weiter. Euler Hermes begründet seine Warnungen an deutsche und Schweizer Exporteure zudem mit steigenden Nichtzahlungen und 8 Prozent mehr Insolvenzen im Jahr 2015 in China.
„Sollte diese Tendenz weiter anhalten und insgesamt auf über 15 Prozent steigen, wäre dies ein Risiko für exportorientierte Unternehmen in Deutschland, insbesondere in der Automobilbranche“, sagte Mahamoud Islam, Senior Volkswirt bei der Euler Hermes Gruppe.
Eine geringere Nachfrage verhagelte insbesondere im Automobilsektor das erste Halbjahr 2015. Wenn die Autos nun auch teurer werden, bleibe ein weiterer Exportrückgang nicht aus. Der Volkswirt und Euler Hermes-Spezialist Mahamoud Islam führt in einer aktuellen Warnmeldung weiter aus: „Die deutschen Automobilexporte sanken in den ersten fünf Monaten dieses Jahres um 2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Von 2010 bis 2014 stiegen die Exporte hingegen um insgesamt 16 Prozent jährlich. Auch der Verkauf von Personenkraftwagen in China sank in den ersten sieben Monaten um 3 Prozent im Vergleich zu einer jeweiligen Wachstumsrate von +15 Prozent von 2010 bis 2014.“
Andere Branche, anderes Exportland, gleiches Bild: In der Schweiz verzeichnet die Pharmaindustrie erste Absatzrückgänge. Grund ist auch hier eine sinkende Nachfrage aus China, und auch hier ist im Jahresverlauf nicht gerade mit Besserung zu rechnen. „Die nominalen Exporte der Schweiz nach China sanken im ersten Halbjahr 2015 insgesamt um 3 Prozent gegenüber dem Vorjahr“, so Mahamoud Islam, „währendem dieselben von 2010 bis 2014 jährlich um jeweils 13 Prozent wuchsen.“
Exportieren Sie nach China? Auch jenseits der umsatzstarken Branchen bröckelt das China-Geschäft. Währungs- und Börsenverluste nehmen die wohlhabenden Chinesen die Lust am Konsum. Kennziffern wie der Energieverbrauch des Landes, das Frachtvolumen auf der Schiene und die Kreditvergabe der Banken in China sagen viel mehr über die wirtschaftliche Situation Chinas aus – mehr noch: Diese Daten spiegeln ein deutlich geringeres Wachstum wieder als die Regierung vorgibt.
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Stichwörter: China, Länderrisiken, Währungsverluste, Yuan