24. September 2018

Zum Fürchten: die Risiken der Weltwirtschaft

Wann kommt der nächste Crash?, fragen nicht nur Wirtschaftsexperten. Schließlich stehen nicht nur einzelne Branchen wie der Einzelhandel unter Druck, es sind vor allem weltwirtschaftliche Entwicklungen, die der eigentlich stabilen deutschen Wirtschaft zusetzen können. Als massives Problem sehen wir die weltweite Verschuldung und anhaltend niedrigen Zinsen, die schlimmstenfalls in eine neuerliche Finanzkrise münden können.

Einfach zu beantworten ist schon die Zinsfrage nicht: Steigen nicht bald die Zinsen, werden die Pensionsverpflichtungen der Unternehmen ein immer größeres Risiko. Und steigen die Zinsen doch, sind viele Unternehmen aktiv von eine Insolvenz bedroht. Nun werden die Zinsen allein wohl keine Krise auslösen. Die Problematik zeigt aber, auf welch tönernen Füßen viele Unternehmen stehen – und welchen Balanceakt die Kreditversicherung inzwischen vollzieht, um das Insolvenzrisiko der Firmen zu bewerten und Kreditlimite zu zeichnen.

Eines ist unbestritten: Verschlechtern sich die Rahmenbedingungen, wird es zu einer Vielzahl von zusätzlichen Insolvenzen kommen. Aber wo lauern denn die Krisen unserer Zeit? Das fragt die Handelszeitung in einem aktuellen Artikel. In welchem Markt müssen wir den Anfang fürchten, und breitet sich die Krise dann aus? Die Handelszeitung benennt fünf riskante Felder, wir geben eine Einschätzung:

Die Staatspleite

Griechenland schlitterte vor einigen Jahren nur dank der Hilfe anderer Staaten an einem Bankrott vorbei, aktuell fürchtet insbesondere die EU, dass Italien sich immer tiefer in den Schuldensumpf begibt. In Südamerika gibt es ebenfalls mehrere (Fast-)Pleitegeier: Venezuela stand vor knapp einem Jahr vor der Zahlungsunfähigkeit, Argentinien hat seinen Bankrott von 2001 gerade erst verdaut und doch droht wegen Währungsverlusten und Inflation aktuell eine Wiederholung.

China

Im Reich der Mitte stand in den vergangenen Jahren alles auf Wachstum. Die Wirtschaft brummte, die Chinesen häuften privates Kapital an und frönten dem Konsum. Und doch: die chinesischen Unternehmen laut Handelszeitung – insbesondere die Staatsbetriebe – seinen hoch verschuldet. Immerhin seien deren Finanzströme noch nicht so eng mit der Weltwirtschaft verquickt wie die der westlichen Welt. Dennoch würde eine Insolvenzwelle chinesischer Unternehmen auch eine ganze Menge deutscher bzw. europäischer Exporteure treffen.

Immobilien

Der Immobilienmarkt war einst eine lokale Plattform: Ein zu vermietendes Ladenlokal in der örtlichen Fußgängerzone, ein Eigenheim in der Reihenhaussiedlung im Vorort. Inzwischen sehen wir weltweit agierende Investoren, die auf die Suche nach lukrativem Beton in attraktiven Märkten – also Regionen – gehen und die Preise vielerorts nach oben treiben. Das schwächt nicht nur die Kaufposition der Ortsansässigen, das sorgt auch für direkte Zusammenhänge zwischen einem Haus im Frankfurter Westend mit den Immobiliengeschäften auf Hawaii oder in Neu Delhi – und umgekehrt. Und dass Immobilienblasen platzen und in der Folge große Auswirkungen auf die Wirtschaft eines Landes und darüber hinaus haben kann, konnten wir schmerzhaft in den USA beobachten.

Dotcom 2.0: Internet und Digitalisierung

IT-Technologien und Digitalisierung treiben die Wirtschaft voran, soviel ist klar. Neben Erfindergeist und höchst innovativen Geschäftsmodellen jedoch gibt es wie bereits zur Jahrtausendwende auch die Unternehmen, die gnadenlos überbewertet sind. Und wie zur Dotcom-Blase auch haben diese Unternehmen ihren Börsenwerten häufig nicht viel tatsächliches Vermögen entgegenzusetzen. Dazu kommen Goldrausch-Phantasien wie wir sie rund um die Bitcoin-Technologie erwarten. Mit ungewissem Ausgang.

Politik

Beobachten nicht nur wir schon lange mit Sorge: Politische Entscheidungen und Entwicklungen sorgen erst für Unruhe und investitionshindernde Unsicherheit, später auch für eklatante Folgen für die Weltwirtschaft. Beispiel? Der US-Wahlkampf mit den Ankündigungen von Strafzöllen brachte nicht nur deutsche Unternehmen in Aufruhr, die inzwischen umgesetzten Restriktionen verteuern nun etwa den Handel zwischen China und den USA. Auch der Brexit und diverse Krisenherde weltweit zählen wir politischen Risiken, die viele Unternehmer bereits während einer Umfrage des GDV mit Sorge betrachteten.

politisches Risiko

Sichern Sie Ihr Unternehmen gegen Forderungsverluste ab – ob diese nun aus der Insolvenz Ihres Geschäftpartners oder politischen Risiken resultieren. Wir zeigen Ihnen die Möglichkeiten!

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